Kerbverein

Der Kerbvereinsvorstand im Jahr 2018
Die Geschichte der Ober-Röder Kerb, die durchaus immer mit der Kirche im Ort verbunden war, begann eigentlich am 4. Oktober 1886, vor 130 Jahren, doch im 1. Weltkrieg und erst recht im 2. Weltkrieg kam sie zum Erliegen. Es brauchte bis zum Jahr 1981, die Kerb wieder aufleben zu lassen, dann aber gewaltig, denn gerade der Jahrgang 82/83 nahm sich vieler alter Kerbtraditionen wieder an. Doch zum Kirchweihfest 1991 gab es dann nur noch drei Kebborsche - Thorsten Hunkel, Claus Eurich und Rudi Schrei. Da schrillten bei Veteranen wie Norbert Köhler oder Norbert Körner die Alarmglocken: „Wir müssen was tun. Es geht darum, ein Stück Kultur zu erhalten.“ Am 30. Oktober 1991 tagte die Gründungsversammlung im Saal des „Löwen“ und der Kerbverein Ober-Roden wurde gegründet.
Chronik Kerbverein Ober-Roden
Im Jahr 1981 riefen die „Freunde der Nacht“ die Kerbborsche 1982 ins Leben. Den Stein ins Rollen gebracht, bildeten sich nachfolgend und ununterbrochen Gruppierungen, die sich der Brauchtumspflege bis zum heutigen Tag annahmen.
1987 fanden sich keine jungen Burschen, die sich uneingeschränkt in den Dienst der Sache stellen wollten. Die enthusiastischen Jahrgänge 1982-1986 konnten es nicht fassen. Sollte eine so schöne, zusammenschweißende Veranstaltung einfach abreißen. Kurzerhand beschloß man, den fehlenden Jahrgang mit bewährten Kräften zu überbrücken. Man könnte sagen, dass hiermit die inoffizielle Geburtstunde des Kerbvereins geschlagen hatte. Leider stand man im folgenden Jahr vor dem gleichen Dilemma. Wieder wurde die Lücke mit Altgedienten geschlossen, wobei sich auch „frisches Blut“ in die Reihen mischte. In diesem Jahr gründete sich unter weiblicher Beteiligung parallel der „Kerbborsche-Fanclub“ der '88er-Kerbborsche. Diese „Clubsches-Bildung“ hatte nur ein Jahr Bestand; darf aber nach heutigen Gesichtspunkten als ein weiterer Vorstoß in Richtung Kerbverein verstanden werden, da sich unter den echten Fans der Kerb – wen wundert’s - auch die Damen der Schöpfung befinden.
1989-2004 kam man dann ohne großflächigen Einsatz erprobter Kräfte über die Kerbtage. In diesem Zusammenhang muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, das solcherlei Verstärkungen nicht unbedingt der Weisheit allerletzter Schluss sind. So konnten im Jahr 1991 die „Trollinge“ – schon hier lässt sich die Anzahl der Personen ableiten – zu dritt das komplette Programm zur vollsten Zufriedenheit gestalteten. Im Allgemeinen jedoch etablierte sich, dass die Jahrgänge sich aus ca. 50 % erfahrenen und ca. 50 % neuen Kerbborsche zusammensetzten.
Oben beschriebener Zustand, ab und an mal über keinen neuen Kerbborschejahrgang zu verfügen und entsprechend aushelfen zu müssen, schweißte eine Gemeinschaft zusammen. Diese deckte immer wieder Schwächen auf und postulierte Jahr für Jahr, was alles besser gemacht werden müsste. So kam, was kommen musste, wenn eine Truppe Gleichgesinnter (m/w) sich findet. 1991 wurde ein (Kerb-)Verein gegründet; typisch deutsch halt.
Das Bestreben war es, das Image der Kerb und seiner Borsche mit attraktivitätssteigernden Maßnahmen zu verbessern. So erweiterte man die alten Traditionen des Kerbspruchs und der Kerbverbrennung um das Kerbausgraben, das Kerbbaumpflanzen, Fassbieranstich, Vereidigung der Kerbborsche und das sich bester Beliebtheit erfreuende Schubkarrenrennen.
Dass sich bei circa 100 Mitgliedern so etwas wie Vereinsleben entwickelte, versteht sich von selbst. Gemäß den Zeichen der Zeit nahmen wir früher mehr, heute weniger an Fasnachtsveranstaltungen oder Festumzügen teil. Regelmäßig dagegen findet ein Waldfest, ein Vereinsausflug und Feiertagsausflüge (Weihnachtswanderung/1.Mai-Tour) statt. Zünftig und mehr als ausgelassen zelebrierten wir 1996 unser 5-jähriges Bestehen. Im Germania-Heim konnte alles, was das Herz begehrte (Eintritt zur mittlerweile überregional bekannten Band „Cherokee“, Hütchen, Bier, Äppler und alkoholfreie Getränke), zu dem sagenhaften Preis von damals noch 99 Pfennig käuflich erworben werden. Obwohl erst/schon 11 Jahre alt, konnten wir in unseren Reihen bereits ein 20-jähriges Jubiläum feiern. So ließen unsere 82/83er-Kerbborsche – rein zufällig zum WM-Finale – die Wutz raus. Zum 25. Jubiläum des Kerbvereins wurde im Sommer 2016 mit großem Erfolg ein großes Zeltfest in Ober-Roden auf dem Festplatz organisiert, das letzte seiner Art, da der Festplatz im Anschluss in ein Wohngebiet umgewandelt wurde.
Die bisherigen Vorsitzenden des Kerbvereins
1991-1992 | Ralf Kollmann |
1992-1995 | Hubert Richter |
1995-1997 | Achim Hitzel |
1997-1999 | Peter Murmann |
1999-2001 | Hubert Richter |
2001-2002 | Vakant: 2. Vorsitzender Patrick Wolf |
2002-2005 | Norbert Körner |
2005-2006 | Patrick Wolf |
2006-2008 | Norbert Hruban |
2008-2009 | Patrick Grimm |
2009-2012 | Peter Murmann |
2012-2014 | Patrick Grimm |
2014-2022 | Christian Christ |
seit 2022 | Philipp Hitzel |
Die Kerbvädder seit 1982
1982 | Klemens Mieth |
1983 | Norbert Gotta |
1984 | Alfons Gotta |
1985 | Reiner Erter |
1986 | Reiner Erter |
1987 | Norbert Körner |
1988 | Thomas Gotta |
1989 | Thomas Gotta |
1990 | Oliver Kiehl |
1991 | Thorsten Hunkel |
1992 | Uli Schwerber |
1993 | Uli Schwerber |
1994 | Eike Gotta |
1995 | Bernd Spahn |
1996 | Christoph Kunter |
1997 | Stephan Finke |
1998 | Andreas Zöller |
1999 | Thomas Wolf |
2000 | Sascha Reisert |
2001 | Jan Roth |
2002 | Boris Reisert |
2003 | Vinzenz Schrod |
2004 | Julian Roski |
2005 | Andreas Zöller |
2006 | Thomas Wolf |
2007 | Reiner Erter |
2008 | Matthias Schrod |
2009 | Matthias Schrod |
2010 | Peter Murmann |
2011 | Sascha Reisert |
2012 | Daniel Müller |
2013 | Thomas Wolf |
2014 | Peter Murmann |
2015 | Michael Reisert |
2016 | Maurice Gotta |
2017 | Marco Schwarz |
2018 | Florian Brehm |
2019 | Thorsten Hunkel |
2020 | Kerbborsche |
2021 | Thorsten Hunkel |
2022 | Kerbborsche |
Aktuelles rund um den Kerbverein Ober-Roden:
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