Oweräirer Kerb 2009
Geht’s nach dem Wetter, muss Petrus ein Ober-Röder sein: An einem traumhaftem Spätsommerwochenende waren zur Kerb 2009 in Ober-Roden viele Menschen auf der Gass' und vor allem im „Dinjer-Hof“. Die Ober-Räder feierten ihre Kerb bei bestem Spätsommerwetter.
Egal ob am Kerb-Ausgraben am Freitagabend, beim „Quetschebaam“-Pflanzen am Samstag hinter dem TG-Sportplatz oder beim bürgermeisterlichen Anstich der zwei Freibier-Fässchen, nachdem der bunte Kerbbaum fest in der Erde stand - die Kerb war gut besucht.
Quetschebaam war diesmal Ober-Rodens Original „Deibsche“ Helmut Gerlach gewidmet, der vor wenigen Monaten verstarb. Das Kasperl-Theater, das die Stadt im Zelt der Lehr‘schen Chöre anbot, erheiterte kurz danach fast 50 Kinder, die aber auch an Kinderkarussell und zahlreichen glitzerbunten Kerbständen ihren Spaß hatten. Cocktails und Livemusik mit „After Eight“ in der „Dinjer-Scheune“ standen abends zur Auswahl neben den DJs Robby und Manni in den Zelten von Germania und TG sowie Gesang und Geselligkeit im Lehr‘schen Zelt, wo es wie überall mit eintretender Dunkelheit und kühleren Außentemperaturen zunehmend voller wurde, ebenso in den Pavillons der umliegenden Bars und in Kerb-Kult-Kneipen wie beim „Mortsche“.
Die jungen Kerbgäste vergnügten sich rund um den Autoscooter oder auf der Kerb-Gass', und die am frühen Abend durchs Kerbgelände schlendernden Ehrenamtlichen von den Clean Scouts, der Aufklärungsaktion der Stadtjugendpflege gegen Alkoholmissbrauch, hatten nicht allzu viel zu tun.
Wer behauptet denn, dass die Oweräirer verbal am liebsten auf ihre südlichen Nachbarn eindreschen? Beim Kerbspruch gestern Nachmittag bekamen die Urberacher zwei-, dreimal ihr Fett weg - das war Kerbvadder Matthias Schrod der Tradition schuldig. Meist waren‘s aber Geschichten aus dem eigenen Ort, über die die Ober-Röder Kerbgäste fast schon frenetisch applaudierten, laut lachten oder verschämt grinsten.
Schrods bissige Bemerkungen über den Kreisel und die Bauklötzchen am Friedhof („schlimmster Blödsinn aller Blödsinne“) bekamen den mit Abstand längsten Beifall. Auf Platz zwei eines Applaus-o-Meters wären die Seitenhiebe gegen Breidert-Bewohner, denen Pizzaduft ein Gräuel ist, gelandet. Nachdenkliche Töne schlug Matthias Schrod in Sachen Ortskernsanierung an. Den prognostizierten Kosten von knappen 750 000 Euro mochte er ebenso wenig glauben wie der Bauzeit von drei Monaten. Den Geschäftsleuten in Ober-Rodens Mitte riet er, sich auf eine längere Durststrecke einzustellen.
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Quelle: Offenbach Post (Christine Ziesecke und Michael Löw)