Oweräirer Kerb 2003
Neun Kerbborsche als „Bewahrer des Brauchtums“ immer mitten drin und dabei
Der riesige Bierstiefel macht - begleitet vom rituellen Abklatschen, Erden und munteren Trinksprüchen - die Runde im Biergarten vom „Löwen“, besser als „Mortsche“ bekannt. Trainingsstunde der Oweräirer Kerbborsche eine Woche vor dem heiss ersehnten Großereignis, das alljährlich die Massen auf die Gassen treibt. Vom Mortsche bis zum Rathaus verwandelt sich die Ober-Röder Hauptstraße wieder in eine Zelt- und Budenstadt, in der es sich ausgelassen mit Freunden und Bekannten feiern lässt - und wo auch Neubürger selten lange alleine bleiben.
Und mitten drin sind immer die Kerbborsche, mit ihren bunt geschmückten Hüten, lockeren Sprüchen und stets zu einem Spaß bereit. Neun Jungs im Alter zwischen 17 und 21 Jahren sind diesmal die „Bewahrer des Brauchtums“, das hauptsächlich durch den „Kerbborsche-Jahrgang 82/83“ wieder belebt wurde. Diese bilden heute den Kerbverein, betreiben ihr eigenes Festzelt auf dem Marktplatz - inklusive des legendären „Bauwagens“ - sind für den Ablauf der Kerb und den Kerbspruch zuständig und haben auch ein achtsames Auge auf die Jungkerbborsche.
Dabei wissen die natürlich ganz genau, worauf es ankommt: Auf die Stimmung in den Zelten und Gaststätten, auf Trinkfestigkeit und auf markige Sprüche gegen die westlichen Nachbarn aus Orwisch. Diese traditionelle Utzerei gehört für die jungen Männer genau so zur Oweräirer Kerb wie alte und neue Lieder, das Kerbausgraben am Freitagabend auf dem Marktplatz (19 Uhr), das Kerbbaumstellen am Kerbsamstag auf dem Rathausplatz (15.45 Uhr) mit dem Festbieranstich (16 Uhr) durch Bürgermeister Alfons Maurer, der gemeinsame Kirchgang und natürlich der Kerbspruch am Sonntagmittag auf dem Marktplatz (15 Uhr).
Zwischen diesen offiziellen Terminen bleibt den Kerbborsche Lorenz Heinrich, Peter Kern, Matthias Mainka, Boris und Sascha Reisert, Markus Weiland und Stefan Zerling sowie den beiden Neulingen Sebastian Gotta und Vinzenz Schrod natürlich noch Zeit, die Kerb in die Vereinszelte zu tragen, wo die ehrenamtlichen Helfer unermüdlich Dienst tun, um Hunger und Durst der Kerbgängerinnen und Kerbgänger aus ganz Rödermark und Umgebung zu stillen. Germania, TG und die Lehr’schen Männerchöre haben zudem wieder neben dem Vergnügungspark von Peter Stein ein bewährtes Programm organisiert, damit auch Tanzfreunde auf ihre Kosten kommen. Ihr Ende findet die Owereirer Kerb traditionell nach dem Schubkarrenrennen am Montag auf dem Marktplatz (17 Uhr) mit der Kerbbeerdigung am Gleisdreieck (21 Uhr).